9 Tipps für die Gartenarbeit im Januar
Wir befinden uns mitten in der kalten Jahreszeit wo Schneeflocken vom Himmel tanzen und blumenförmige Eiskristalle unsere Fenster zieren. Doch wer der Auffassung ist, in dieser Zeit die Gartenarbeit niederzulegen, irrt sich gewaltig. Denn wer seine Grünanlangen über die Wintermonate vernachlässigt, erhält oft im darauffolgenden Frühjahr, ein schlimmes Erwachen.
1. Die Gartenplanung
Die Tage werden allmählich länger und der ein oder andere von uns schwebt schon in Gedanken an den Frühling. Diese doch eher ruhige Zeit, kann ideal für die Gartenplanung genutzt werden. Vielleicht wollen Sie ja in diesem Jahr Ihre Terrasse erneuern oder die alten Gartenmöbel sind unbrauchbar geworden. Wenn man sich mehr Zeit für die Planung nimmt, kann man umso stressfreier in das Frühjahr starten. Außerdem bietet uns der Winter die Chance, dass ein oder andere Schnäppchen zu ergattern.
Da die meisten Pflanzen jetzt unter einer Schneedecke ruhen, haben Sie den besten Überblick auf Ihr Gartenareal. Machen Sie sich doch einfach ein paar Gedanken, welche Blumen, Stauden oder Gemüsepflanzen in diesem Jahr in Ihrer Anlage auf keinen Fall fehlen sollten. So ist es wesentlich einfacher den perfekten Platz der Pflanzen auszuspähen, beziehungsweise eventuelle Änderungen am Beet vorzunehmen. Zusätzlich kann so auch die rechtzeitige Aussaat der Gewächse in der Planung berücksichtigt werden, denn die Keimzeiten fallen je nach Art sehr unterschiedlich aus.
2. Saatgut kontrollieren und nachkaufen
Kalte Tage die man lieber in der warmen Wohnung verbringt, kann man auch für die Überprüfung des alten Saatguts nutzen. Leider haben die Samen, die bereits schon eine Weile lagern, keine Garantie mehr, dass sie überhaupt noch keimfähig sind. Womöglich würden Sie sonst erst nach Wochen feststellen, dass aus diesen Samen wirklich nichts mehr gedeihen wird. Nicht mehr keimfähige Samen, Knollen und Zwiebeln sollten daher entsorgt werden. Bei einem abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum bei Saatgut kann man vorsichtshalber eine Keimprobe anwenden.
Für die Keimprobe wird zunächst etwas Küchenpapier mit Wasser getränkt und zum Beispiel auf einen Teller gelegt. Jetzt brauchen Sie nur noch die Samen darauf verteilen, von denen Sie wissen möchten, ob diese noch keimfähig sind. Zum Schluss wird darüber eine Klarsichtfolie gespannt und der Teller an einem warmen, hellen Platz bei ungefähr 22 Grad abgestellt. Achten Sie in den nächsten Tagen darauf, dass Küchenpapier steht’s feucht zu halten. Vermutlich werden dann nach einigen Tagen die Samen mit der Keimung beginnen. Passiert dies bei mindestens der Hälfte des Saatguts, können Sie die Samen noch verwenden, doch bei weniger, sollten lieber neue gekauft werden.
3. Winterrundgang durch den Garten
Auch wenn es draußen kalt ist, bietet der Winter uns regelmäßig die Gelegenheit den Garten zu inspizieren. Dabei raten wir, falls in Ihrem Garten Fichten wachsen, die Bäume nach Läusen abzusuchen, denn diese können selbst bei kühleren Temperaturen noch aktiv sein. Außerdem schadet es nicht, lockere Erde um die frisch gepflanzten Gehölze und Stauden festzutreten oder die Pflanzen von ihren Schneelasten durch Abschütteln zu befreien. Schwache Sträucher können außerdem zusätzlich mit Pfosten abgestützt werden und so eine bessere Stabilität zu ermöglichen. Mit all diesen Maßnahmen unterstützen Sie die Pflanzen und beugen eventuellen Schäden vor.
Nach einem kleinen Rundgang, kann man auch gern einen Blick auf die Werkzeuge werfen, falls Sie diese im Herbst noch nicht sicher verwahrt haben. Wenn Sie mehr Informationen zur Werkzeugpflege erfahren möchten, könnte dieser Beitrag auch interessant für Sie sein.
4. Stecklinge ziehen
Sommergrüne Blütensträucher wie Forsythie, Duftjasmin oder Holunder können zu dieser Zeit durch Steckholz vermehrt werden. Am besten schneiden Sie dafür aus der Strauchmitte ein paar kräftige, ein Jahr alte Triebe ab, welche mit Hilfe einer Gartenschere in ungefähr bleistiftlange Stücke geschnitten werden. Bitte beachten Sie, dass diese Abschnitte unbedingt mit einer Knospe beginnen und abschließen sollten. Wenn Sie jetzt diese Teilstücke an einen schattigen, frostfreien, bis zu einem Dreiviertel in die Erde stecken, werden im Laufe des Frühjahres die Knospen austreiben und es entstehen neue Sträucher. Da die Temperaturen momentan unter dem Gefrierpunkt sind, sollte man die Zweige lieber drinnen in einem Pflanzkübel heranziehen, bis diese dann im Frühling oder Herbst an ihren endgültigen Platz umgepflanzt werden können.
5. Frische Vitamine von der Fensterbank
Gerade im Winter, wenn es draußen kalt ist, benötigen wir mehr Abwehrkräfte denn je. Leider fällt zu dieser Zeit das Angebot der heimischen Früchte sehr rar aus. Eine Alternative dazu wäre, frische Kräuter auf der eigenen Fensterbank anzubauen. Dazu benötigen Sie eigentlich nur eine sonnige Fensterbank, einen Pflanzkasten oder Kräutertöpfe mit frischer Erde und Kräutersetzlinge beziehungsweise Samen. Besonders Basilikum, Rosmarin, Salbei, Minze und Kerbel gedeihen bei Zimmertemperatur. Winterharte Kräuter wie zum Beispiel Petersilie oder Schnittlauch eignen sich eher nur bedingt für die Fensterbank, da sie an die kalten Temperaturen angepasst sind und an der frischen Luft viel besser sprießen.
Wir empfehlen Ihnen Jungpflanzen aus dem Gartenfachhandel, denn sie haben eine gute Qualität und die geeignete Größe. Dagegen sind die Kräutertöpfchen, die in jedem Lebensmittelmarkt zu finden sind für den baldigen Verzehr gezüchtet wurden. Wer das volle Aroma der duftenden Kräuter genießen will, sollte sie erst direkt vor der Verwendung ernten. Anschließend mit kalten Wasser waschen, abtropfen lassen und mit einem scharfen Messer zerkleinern.
6. Eisfrei im Gartenteich
Zugefrorene Teiche bereiten vielen Hobbygärtnern ziemliche Kopfschmerzen. Wenn das Gewässer vollkommen vereist ist, droht vielen Pflanzen, Amphibien und Fischen der Tod durch die Anhäufung von Faulgasen unter der Oberfläche. Um den Gasaustausch zu gewährleisten, sollte sich immer ein Loch in der Eisdecke befinden. Im Handel sind da verschiedene Eisfreihalter aus Styropor vorzufinden, alternativ kann auch eine simple Styroporbox auf den Wasserspiegel abgelegt werden. Diese sorgt dafür, dass der Teich nicht komplett durchfriert und so ein Austausch der Gase gewährleistet ist. Möglicherweise könnte sich auch eine ganz leichte Eisschicht bilden, die aber ganz einfach entfernt werden kann, ohne dabei die Tiere zu stören. Auf keinen Fall darf das Eis mit aller Kraft zerschlagen werden, denn dadurch könnten die Fische aus ihrer Winterstarre gerissen werden oder sogar sterben. Außerdem besteht die Gefahr, dass beim Aufhacken der Eisfläche die Teichfolie beschädigt wird.
7. Hecken vor Salz schützen
Gartenbesitzer sollten vom Streusalz lieber die Finger lassen, denn es schadet Hecken, Beeten und Bäumen. In den meisten Bundesländern und Gemeinden ist die private Anwendung von Streusalzen sogar streng untersagt. Allerdings darf der städtische Winterdienst Gebrauch davon machen, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien. Pflanzen die in Ihrem Garten in Straßennähe stehen, brauchen deshalb besondere Pflege, um unbeschadet über den Winter zu kommen. Eine Möglichkeit ist die Pflanzen ausgiebig zu wässern, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Denn die Salze entziehen den Sträuchern eine Menge an Wasser und deshalb muss der Wasserhaushalt wieder aufgefüllt werden, sonst drohen vertrocknete oder abgestorbene Zweige. Außerdem ist es von Vorteil, die Gewächse vor dem Salz zu schützen, indem man kleine Schutzwälle aus Brettern und Schnee erreichtet. Nadelgehölze wie Thuja oder Koniferen leiden besonders unter den salzhaltigen Streumitteln und sollten deshalb nicht unmittelbar neben einer Straße angepflanzt werden. Dafür sind robuste Pflanzen wie Feldahorn, Schwarzerle, Wildrose oder Schwarzkiefer geeignet.
8. Rasen nicht regelmäßig betreten
Bei starken Frost und Schnee gefrieren sogar die Blattzellen in den Gräsern. Trittspuren können so bis zum Frühjahr noch sichtbar sein, weil die spröden Halme sich nicht mehr aufrichten, sondern eher abknicken und vergilben. Auch ist der Boden im Winter feuchter, und verdichtet sich dadurch leichter. Aus diesem Grund, achten Sie bitte sorgfältig darauf, Ihren Rasen in den Frostperioden so wenig wie nur möglich zu strapazieren um die Schäden eindämmen zu können.
9. Vögel richtig füttern
Das Füttern von Vögeln in der Winterzeit hat bei uns schon lange Tradition. An Futterstellen lassen sich die Tiere auch aus der Nähe beobachten. So bietet die Fütterung nicht nur ein Naturerlebnis, sondern erweitert auch unsere Kenntnisse über die Artenvielfalt der heimischen Vögel. Sind im Winter einmal die Felder und Wälder mit Schnee und Eis bedeckt, ist eine Verpflegung für die Tiere wünschenswert. Denn bei diesen Witterungsbedingungen verbrauchen sie viel Energie, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Das wichtige dabei ist, wer mit dem Füttern einmal begonnen hat, sollte dies bis zum Ende des Winters weiterhin durchführen. Die Vögel verlassen sich auf ihre Futterplätze und könnten sonst in kürzester Zeit verhungern. Unsere heimischen Wildvögel lassen sich in Körnerfresser und Weichfutterfresser einteilen. Körnerfresser bevorzugen Sonnenblumenkerne und andere grobe Körner, Weichfutterfresser lieben Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst. Einige Vogelarten wie etwa bei den Meisen, fressen sowohl weiches als auch Körnerfutter. Mit einer großen Futtervielfalt lassen sich daher auch die unterschiedlichsten Vogelarten anlocken.
Wir hoffen dass Sie gut mit unseren Tipps durch den Winter kommen. Sie haben Fragen? Dann scheuen Sie sich nicht mit uns in Kontakt zu treten, unser Serviceteam steht Ihnen gerne zur Verfügung.
Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team