Den Weihnachtsbaum richtig entsorgen
Auch die besinnliche Weihnachtszeit geht einmal zu Ende und man muss sich schweren Herzens von seinem funkelnden Christbaum trennen. In den meisten Haushalten wird der Weihnachtsbaum traditionell bis zum Dreikönigstag, dem 6. Januar abgeschmückt, in katholischen Regionen auch gern erst am 2. Februar an Lichtmess. Nach spätestens zwei Wochen haben sie ihren grünen Zauber verloren und die Bäume lassen zu unserem Leid, ihre Nadeln auf den Fußboden rieseln. Doch wie bekommen Sie den Tannenbaum aus dem Haus, ohne dass seine Nadeln in der ganzen Wohnung verteilt werden? Und welche Methoden eignen sich am besten für die Entsorgung Ihres Weihnachtsbaumes? Im weiteren Verlauf unseres Beitrages geben wir hilfreiche Tipps, wie man mit dem grünen Zimmerschmuck am besten verfahren sollte.
Nadelfrei durchs Wohnzimmer
Da es in unseren Regionen, in den meisten Fällen unmöglich ist, den Weihnachtsbaum wie bei den Skandinaviern an „Knut“ aus dem Fenster zu werfen, sind wir gezwungen, den Baum auf umständliche Art durch die Türen zu transportieren. Manche von Ihnen zerteilen den Baum sogar noch im Wohnzimmer und hinterlassen dort ein Nadelmeer. Damit das bei Ihnen das nächste Mal nicht wieder passiert, umwickeln Sie doch Ihren Tannenbaum mit Frischhaltefolie. So können die Nadeln nicht ungehindert auf den Fußboden fallen. Natürlich sollte die Tanne anschießend wieder im Freien entpackt werden, nicht das noch die Folie später am Straßenrand herumgeweht wird.
Entsorgung mit der Müllabfuhr
Eine sehr einfache Art ist es seinen Baum über die Städtische Müllabfuhr zu entsorgen. Die Termine für die Abholung fallen allerdings in jeder Gemeinde unterschiedlich aus, deshalb sollten Sie sich bei dieser Methode vorab über das Abholdatum informieren. Sie brauchen dann nur noch Ihren Baum zum besagten Tag an den Straßenrand zu stellen. Wichtig ist hier, dass der Tannenbaum unbedingt komplett abgeschmückt sein muss. Weder Lametta noch andere dekorativen Accessoires dürfen noch am Christbaum hängen. Ansonsten wird er von den lokalen Abfallentsorgern einfach stehen gelassen. Denn schließlich werden die Weihnachtsbäume in den meisten Kommunen weiterverarbeitet wie beispielsweise zu Holzschnitzeln, um diese später für Heizkraftwerke nutzen zu können. Falls Sie allerdings den Termin in Ihrer Gemeinde verpasst haben, können Sie ihren Baum auch beim Wertstoffhof entsorgen.
Der Mietweihnachtsbaum für ein grünes Gewissen
Um der Entsorgung zu entgehen, kann man sich neuerdings auch einen Christbaum „ausleihen“. Denn der Topf wird direkt zu Ihnen nach Hause geliefert und kurz nach Silvester auch wieder abgeholt. Diese Möglichkeit ist besonders ideal für Menschen die die achtlos weggeworfenen Bäume am Straßenrand nicht mehr ertragen können und nach einer nachhaltigeren Lösung suchen. Leider ist dieser Trend noch nicht ganz so stark bei uns verbreitet und ist aus diesem Grund nur für bestimmte Städte nutzbar, wie zum Beispiel Hamburg, Düsseldorf und Köln. Wenn Sie darüber nachdenken sich einen Weihnachtsbaum zu mieten, können Sie sich im Internet ausführlich zu diesem Thema informieren. Dort erfahren Sie auch welche Städte mittlerweile verfügbar sind, denn da das Angebot immer weiter wächst, können wir keine konkrete Aussage dazu treffen.
Weihnachtsbaum im Topf
Eine weitere effektive Lösung bietet der Christbaum im Topf den Sie in jedem Baumarkt oder Gartenfachmarkt erwerben können. Wenn Sie den Tannenbaum später in Ihren Garten auspflanzen möchten, sollte man beim Kauf etwas genauer hinschauen. Am besten wählt man einen Baum, der im Topf herangewachsen ist. Die Gefahr ist groß, dass der Weihnachtsbaum im Freiland nicht anwachsen wird, wenn er vorher aus der Erde gestochen wurde. Denn mit diesem Vorgang können die Wurzelballen stark beschädigt werden. Wir raten außerdem davon ab, eine Nordmanntanne im Topf zu kaufen, falls Sie diese auf Ihr Grundstück pflanzen möchten. Diese Tanne bildet nur Pfahlwurzeln, die bei der Ballenentnahme aus der Erde stark geschädigt werden und deswegen nur schwer anwachsen können. Ein guter Baum im Topf sollte zusätzlich einen großen festen Wurzelballen und viele Faserwurzeln besitzen. Wir empfehlen Ihnen zusätzlich, den Christbaum nicht länger als 14 Tage der trockenen Heizungsluft auszusetzen und ihn beispielsweise in der Garage oder Keller zwischenzulagern, bevor er ausgepflanzt wird. Wenn die Witterung im Januar sehr mild und frostfrei ist, können Sie Ihren Weihnachtsbaum nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ins Freie pflanzen.
Weiternutzung spart Müll
Statt den trockenen Baum einfach wegzuwerfen, kann er auch weiterverwendet werden. Wenn die Zweige noch nicht alle Nadeln abgeworfen haben, eignet sich das Reißig perfekt für einen Frostschutz der Gartenpflanzen. Selbst andere immergrüne Gehölze wie Kirschlorbeer, Buchsbaum oder Rhododendron können von dieser Maßnahme profitieren, denn diese Gewächse vertrocknen sehr oft bei Frost. Das liegt daran, dass die Pflanzen über die Wintermonate auch Wasser abgeben, da aber der Boden gefroren ist, kann kein neues aufgenommen werden. So können die Zweige des Weihnachtsbaumes den idealen Schatten spenden, sodass sie weniger Wasser verlieren. Damit das Reißig dann nicht verrutscht, genügt es oft schon dieses in die Erde zu stecken.
Was jetzt noch vom Tannenbaum übrig geblieben ist, kann zerkleinert und dem Kompost beigemischt werden. Dafür eignet sich idealerweise ein Gartenhäcksler. Dieser häckselt die Äste in kleine Stücke und fördert damit eine schnellere Verrottung im Kompost. Die Zersetzung eines ganzen Christbaumes würde viele Jahre in Anspruch nehmen, falls Sie also keinen Schredder besitzen, ist von der Kompostierung abzuraten. Wenn Sie allerdings Jahr für Jahr von vielen Ästen, Gestrüpp und Blättern geplagt sind, würde ein Häcksler Ihnen sehr viel Arbeit und Platz für Biomüll ersparen.
Winterunterschlupf für Vögel
Wer genug Platz auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten besitzt, kann seinen Christbaum auch draußen aufstellen. Aber bitte denken Sie daran, den gesamten Weihnachtsschmuck vom Baum zu entfernen. Im Garten bietet er einen Winterunterschlupf für viele Vogelarten und an den grünen Zweigen kann man zusätzlich Meisenknödel befestigen. Außerdem bieten Äpfel eine gute Nahrungsgrundlage für Amseln, Rotkehlchen und Meisen. Diese sollten aber nur im Ganzen an den Weihnachtsbaum gehangen werden, denn unsere Vögel picken sich ihre mundgerechten Stücke selbst heraus. Klein geschnittenes Obst könnte bei den Tieren zu Darmentzündungen führen. Außerdem sollten keine Backwaren wie Brot oder Plätzchen verfüttert werden, denn diese bilden den idealen Nährboden für Bakterien. Nach dem Verzehr können so gefährliche Gärungsprozesse im Darm in Gang gesetzt werden.
Ein Weihnachtsbaumfeuer
Wer es gemütlich mag und gern ein Feuerchen im Winter macht, sollte bedenken, dass dies nicht in jeder Gemeinde erlaubt ist. Viele Nachbarn fühlen sich vom starken Qualm außerdem belästigt. Hier ist es wichtig sich vorher Informationen einzuholen, ob das Verbrennen eines Tannenbaumes in Ihrer Kommune überhaupt gestattet ist. In verschiedenen Gemeinden wird auch zum großen Weihnachtsbaumverbrennen eingeladen, wo die Einwohner an einem festgelegten Termin ihren Baum an einen Sammelplatz bringen können um gemeinsam das Spektakel zu bewundern. Darüber hinaus herrscht meist eine ähnliche Stimmung wie in der Vorweihnachtszeit. Es wird Bratwurst, Waffel und Glühwein angeboten.
Nahrung und Beschäftigung für Zootiere
Sie wollen mit Ihrem Christbaum etwas Gutes tun? Dann ist diese Variante vielleicht das Richtige. Da viele Tierarten von Nadelbäumen fressen, haben häufig Tiergehege und Zoos Verwendung für alte Weihnachtsbäume. Die nach ätherischen Ölen riechenden Nadeln schmecken Kamelen, Elefanten und verschiedenen Wildtieren. Bevor Sie allerdings mit Ihren Baum in den nächsten Zoo fahren, sollten Sie auf jeden Fall vorher klären, ob überhaupt Bedarf besteht. Denn viele lokale Händler spenden nämlich gern die nicht verkauften Tannenbäume an die Tiergehege. Außerdem ist hier unbedingt darauf zu achten, dass sich keine Überreste des Christbaumschmucks auf den Zweigen befinden. Bleilametta ist zum Beispiel giftig aber auch andere Substanzen können den Tieren schaden. Prüfen Sie demnach bitte gründlich, dass sich keine Dekorationsreste mehr am Baum befinden. Elefant, Kamel und Co wird Ihnen sehr dankbar dafür sein.
Entsorgung in der Biotonne
Wenn Sie keine Möglichkeit besitzen einen Kompost anzulegen, der Wertstoffhof einige Kilometer von Ihnen entfernt ist oder Ihr Garten schon ausreichend vor der kalten Witterung geschützt ist, können Sie den Baum auch in Ihrer Biotonne entsorgen. Hierbei sollte man die Tanne allerdings in kleine Stücke spalten, ideal wäre dabei auch wieder ein Gartenhäcksler. Denn jeder kennt das Problem, ein paar sperrige Äste und Zweige und schon kommt die Tonne an Ihre Grenzen.
Wir hoffen unsere Tipps konnten Ihnen weiterhelfen, vielleicht werden Sie ja in den nächsten Jahren die eine oder andere Möglichkeit, Ihren Weihnachtsbaum zu entsorgen, ausprobieren. Außerdem sind wir immer auf der Suche nach neuen und spannenden Themen rund um den Bereich Garten und Heimwerker. Sie haben auch ein paar Geheimtipps parat oder einige Fragen an uns? Unser Kundenservice steht Ihnen für Ihr Anliegen selbstverständlich zur Verfügung.
Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team