Rüttelplatte - das muss ich wissen
Rüttelplatte: mit diesen Informationen und Tipps finden Sie garantiert das beste Modell
Vom Anlegen von Pflasterwegen, Einfahrten oder Terrassen über den Garten- und Landschaftsbau bis hin zum anspruchsvollen Gleis- und Kanalbau – aufgrund dieser zahlreichen Einsatzgebiete ist eine Rüttelplatte für ambitionierte Heimwerker, professionelle Landschafts- und Gartenbauer sowie Dienstleister im Hoch- und Tiefbau gleichermaßen interessant. Denn überall, wo etwas verdichtet werden muss, geht am Einsatz einer Rüttelplatte kein Weg vorbei.
Bei der Auswahl eines passenden Modells wird man auf Begriffe wie Betriebsgewicht, Verdichtungsdruck, Reversierbarkeit oder Grundplattengröße treffen. All diese Faktoren haben erheblichen Einfluss auf die Frage, welche Rüttelplatte für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Diese und viele weitere Punkte werden Gegenstand dieses DENQBAR Ratgebers sein. Nach der Lektüre der folgenden Abschnitte wird man ein wahrer Rüttelplatten-Experte sein – viel Spaß beim Lesen!
- So finden Sie die perfekte Rüttelplatte
- Für welche Arbeiten braucht man eine Rüttelplatte?
- Die Funktionsweise einer Rüttelplatte
- Was ist eine reversierbare Rüttelplatte?
- Einsatzgebiete einer Rüttelplatte
- Zubehör für eine Rüttelplatte
- Rüttelplatte mieten oder kaufen?
- So erkennt man langlebige und hochwertige Rüttelplatten
- Fazit
Für welche Arbeiten braucht man eine Rüttelplatte?
Bei einer Rüttelplatte, gelegentlich auch Vibrationsplatte oder Rüttler genannt, handelt es sich um eine motorbetriebene Baumaschine, die in der Regel handgeführt wird und hauptsächlich zur Bodenverdichtung von kleinen bis mittleren Flächen dient. Die Modelle auf dem Markt lassen sich grob nach ihrem Einsatzgewicht (also dem Verdichtungsdruck, den sie erzeugen) unterscheiden. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die sogenannte Reversierbarkeit. Was sich genau hinter diesem Begriff verbirgt, wird an späterer Stelle gesondert erklärt.
Ob auf kleinen oder großen Baustellen – heutzutage zählt die Rüttelplatte praktisch zu den wichtigsten Baugeräten überhaupt. Der Grund liegt in der Wichtigkeit eines ordentlich verdichteten Fundaments. Nur so wird für ausreichend Statik und Stabilität gesorgt und somit verhindert, dass der Boden später in sich zusammensackt.
Wer schon einmal versucht hat, den Untergrund ohne den Einsatz einer Rüttelplatte zu verdichten, weiß, dass dies mit einem enormen Kraft- und Zeitaufwand verbunden ist – von nicht fachgerechten Verdichtungsergebnissen ganz zu schweigen. Kein Wunder also, dass der clevere Handwerker lieber zur leicht zu handhabenden Rüttelplatte greift. Aufgrund dieser Vorteile nutzt man Rüttelplatten auch immer häufiger im Privatsektor, beispielsweise beim Anlegen einer neuen Gartenterrasse oder bei der Erneuerung der Einfahrt zu Ihrem Grundstück.
Funktionsweise einer Rüttelplatte
Damit eine Rüttelplatte funktionieren kann, nutzt sie die aus dem Physikunterricht bekannten Zentrifugalkräfte. Diese Kräfte entstehen genau dann, wenn Massen auf einer Kreisbahn schnell beschleunigt bzw. bewegt werden. So lässt sich auch das Vorwärtsbewegen der Rüttelplatte erklären. Außerdem entstehen beim Bodenaufprall als angenehmer „Nebeneffekt“ nach unten gerichtete Kräfte, die in den Boden eindringen und diesen somit verdichten - der sogenannte Verdichtungsdruck.
Es ist also nicht verwunderlich, dass im Herzen einer Rüttelplatte besonders massenreiche Stahlguss-Erreger mit einer kreisenden Unwuchtmasse (siehe Bild; Ziffer 1) ihren Dienst verrichten. Erreicht die Unwuchtmasse den obersten Punkt der Kreisbahn, entstehen die nach oben gerichteten Zentrifugalkräfte. Diese Fliehkräfte sind groß genug, um die Gewichtskraft der Rüttelplatte zu überwinden. Daher springt sie bei jeder erfolgten Umdrehung der Unwucht für einen Sekundenbruchteil ein Stückchen vom Boden hoch. Wenn die Rüttelplatte kurz danach wieder auf dem Boden aufschlägt, wird die Bodenfläche unter der Grundplatte wegen der entstandenen riesigen Kraftpotenziale (Kraft = Masse x Beschleunigung) wirkungsvoll verdichtet. Dieses Spiel hält solange an, wie die Unwuchtmasse auf der kreisenden Bahnbewegung gehalten wird, sprich: der Benutzer „Gas gibt“.
Was ist eine reversierbare Rüttelplatte?
„Normale“ Rüttelplatten können lediglich vorwärts fahren. Reversierbare Rüttelplatten bieten da einiges an Mehrwert, da sie sowohl vorwärts- als auch rückwärts fahren können. Daher gestaltet sich bei reversierbaren Modellen der Fahrtrichtungswechsel angenehm leicht, was den Arbeitskomfort natürlich merklich steigert. Die Richtungsänderung geschieht üblicherweise durch das einfache Umlegen eines Hebels, der am Führungsholm angebracht ist.
Wie kann das funktionieren? Entscheidend ist die Anzahl der Erregerwellen. Während vorwärtslaufende Rüttelplatten mit einer Erregerwelle auskommen, sind es bei reversierbaren Rüttelplatten schon deren zwei. Natürlich sind reversierbare Rüttelplatten denselben physikalischen Gesetzen unterworfen wie ihre kleinen Brüder. Das Geheimnis, ob die Rüttelplatte letztendlich vor- oder zurückläuft, liegt vielmehr im perfekten Zusammenspiel der beiden Erregerwellen. Präziser gesagt kommt es auf die momentane Position der Unwuchtmassen zueinander an. Je nachdem, wie diese Position zueinander ist, können sich Kräfte entweder gegeneinander aufheben oder addieren. Dieser Effekt führt im Wesentlichen dazu, dass sich reversierbare Rüttelplatten in entgegengesetzte Fahrtrichtungen bewegen können.
Der Benutzer profitiert enorm von der einfachen Handhabung einer reversierbaren Rüttelplatte, da hier das Arbeiten effektiver und bequemer von der Hand geht. Besonders beim Einsatz von schwereren Rüttelplatten mit einem Gewicht von über 130 kg oder bei beengten Flächenverhältnissen, etwa beim Kanal- und Grabenbau, ist das einfache und schnelle Wechseln der Fahrtrichtung ein riesiger Pluspunkt.
Typische Einsatzgebiete einer Rüttelplatte
Egal, wie groß eine Baustelle auch sein mag: aufgrund ihres universellen Einsatzcharakters sind Rüttelplatten praktisch von keiner Baustelle wegzudenken. Je nach geplantem Projekt sowie der Größe und Bodenbeschaffenheit der zu bearbeitenden Fläche eignen sich bestimmte Modelle natürlich besser als andere. Den wohl wichtigsten Einfluss hat der sogenannte Verdichtungsdruck. Dieser hängt direkt vom Betriebsgewicht der Rüttelplatte ab und wird in Kilonewton (kN) angegeben.
Damit man bei der Auswahl einer geeigneten Rüttelplatte den Überblick behält und auch wirklich das passende Modell wählt, haben wir nachfolgend einige typische Einsatzgebiete für die jeweiligen Leistungsklassen übersichtlich aufgelistet:
- ca. 10 kN: für Sand, Kies und lose Böden; leichte Arbeiten im Landschafts- und Gartenbau
- ca. 20 kN: für Mischböden; zum Anlegen von Terrassen und Wegen, kleinere Asphaltverdichtungen
- ca. 30 kN: für Mischböden (lose/hart); leichte Fundamentarbeiten, Verbundsteinpflaster, für den Einsatz in Gräben und Kanälen
- ab 40 kN: für bindige Böden (Ton/Lehm); für schweres Verbundsteinpflaster, Kanal- und Gleisbau, professioneller Straßen- und Tiefbau
Reversierbare Rüttelplatten machen natürlich immer dann besonders Sinn, wenn die Flächenverhältnisse beengt sind. Grundsätzlich ist es so, dass schwerere Modelle ab ca. 135 kg Einsatzgewicht immer reversierbar sein sollten, da sich so die Handhabung um ein Vielfaches leichter gestaltet.
Sinnvolles Zubehör für eine Rüttelplatte
Es gibt einige praktische Zubehörartikel, die einem das Bedienen einer Rüttelplatte sehr vereinfachen. Auch die Arbeitsergebnisse und die Geschwindigkeit werden sich deutlich verbessern. Die wichtigsten Produkte stellen wir nachfolgend vor:
Gummimatte für Pflasterarbeiten
Es ist wichtig, dass man nach dem Verlegen von Pflastersteinen diese unbedingt noch einmal abrüttelt. Das stellt sicher, dass die Oberfläche schön eben wird. Für diesen Arbeitsgang sollte man unbedingt eine Gummimatte unter der Grundplatte der Rüttelplatte anbringen, denn nur so werden unschöne Beschädigungen der Oberfläche (beispielsweise Kratzer oder Materialabplatzer) vermieden.
Transportfahrwerk für leichtes Transportieren
Beim Arbeiten mit einer Rüttelplatte lautet die goldene Regel: je höher das Einsatzgewicht, desto größer der erzeugte Verdichtungsdruck. Für optimale Verdichtungsergebnisse – gerade bei größeren Arbeitsherausforderungen und anspruchsvollen Bodenverhältnissen – wird demnach zu schwereren Rüttelplatten gegriffen. Nicht selten gestaltet sich der Transport dieser Rüttelplatten vor und nach dem Einsatz aufwendig. Hier bieten Transportfahrwerke bzw. Transporträder eine willkommene Lösung. So gestaltet sich der Transport der Rüttelplatte sehr viel einfacher und sie ist immer zur Stelle, wenn man sie braucht.
Verbreiterungen für Rüttelplatte
Gerade für die größeren Modelle werden häufig zusätzliche Verbreiterungen angeboten, die für den Benutzer einige Vorteile nach sich ziehen. Werden die Verbreiterungen angebracht, vergrößert sich die Flächenleistung, da durch die vergrößerte Grundflächenbreite in der gleichen Zeit mehr Fläche verdichtet werden kann. Unter dem Strich läuft so die Arbeit deutlich effizienter ab. Nimmt man die Verbreiterungen hingegen wieder ab, kann man die Rüttelplatte beispielsweise in einem engen Graben viel besser manövrieren.
Tipp: Bei der Suche nach der passenden Rüttelplatte sollte man unbedingt auf Komplettsets achten. Kundenorientierte Fachhändler werden ihre Rüttelplatte inklusive Gummimatte und Transportfahrwerk an den Kunden ausliefern. Bei größeren Modellen sind dann oft auch die passenden Verbreiterungen mit in der Lieferung enthalten. Besonders für clevere Sparfüchse werden diese Angebote interessant sein, da so bares Geld gegenüber dem Einzelkauf gespart wird. Außerdem geht man so auf Nummer sicher, dass die Zubehörartikel auch zu 100 Prozent zur favorisierten Rüttelplatte passen werden.
Rüttelplatte mieten oder kaufen?
Auch im Privatbereich kommt es oft vor, dass ambitionierte Hobbyhandwerker zur Rüttelplatte greifen. Und Grundstücksbesitzer haben ohnehin immer etwas zu tun, beispielsweise steht die Erneuerung der Hauseinfahrt mal wieder an oder eine behagliche Gartenterrasse soll angelegt werden. Nicht wenige fragen sich dann: Soll ich eine Rüttelplatte kaufen oder doch besser mieten? Meistens wird sich dann so entschieden, dass die Rüttelplatte gekauft wird. Das mag nicht zuletzt an den vergleichsweise günstigen Anschaffungspreisen liegen.
So bekommt man gute Allround-Modelle bereits für knapp 400 EUR (inkl. Versand) beim Online-Fachhändler. Beim Mietpreis für einen Tag muss mit ca. 50 EUR gerechnet werden. Das bedeutet, dass sich der Anschaffungspreis bereits nach wenigen Arbeitstagen amortisiert haben wird. Bedenkt man die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten einer Rüttelplatte, ist der Kauf gegenüber der Anmietung eindeutig vorzuziehen. Eine Rüttelplatte wird nach dem Kauf fast nie bis in alle Ewigkeit in der dunklen Garagenecke verschwinden.
So erkennt man langlebige und hochwertige Rüttelplatten
Das Angebot an Rüttelplatten ist – je nach Einsatzgewicht, Reversierbarkeit und Ausstattungsdetails – sehr groß. Damit man möglichst lange Freude an seiner neuen Rüttelplatte hat, sollte man bei der Kaufentscheidung unbedingt auf gewisse Qualitäts- und Sicherheitszertifikate achten. So wird eine Rüttelplatte, die über das bekannte GS-Siegel („Geprüfte Sicherheit“) verfügt, mit einer besonders sicheren Handhabung aufwarten. Besonders hochwertige, robuste und technisch ausgereifte Rüttelplatten erkennt man daran, dass der Hersteller sie auf freiwilliger Basis von einer unabhängigen Testeinrichtung (z. B. TÜV Rheinland) auf Herz und Nieren testen und erfolgreich zertifizieren lassen hat.
Darüber hinaus können für die Verlässlichkeit und Robustheit einer Rüttelplatte unabhängige Tests in Fachzeitschriften ein wichtiger Gradmesser sein. Für den deutschen DIY-Markt seien hier exemplarisch die Magazine „Selbst ist der Mann“, „Selber Machen“ und „Heimwerker Praxis“ genannt. Diese haben in regelmäßigen Abständen Rüttelplatten in Praxistests auf dem Prüfstand. Man kann sich also sicher sein, dass Rüttelplatten, die in diesen Fachmagazinen sehr gut abgeschnitten und ein entsprechendes Testsiegel errungen haben, dem Käufer gute Dienste leisten werden.
Fazit
In diesem DENQBAR Ratgeber drehte sich alles um das Thema Rüttelplatte. Dieses Baugerät ist immer dann unverzichtbar, wenn der Untergrund fachgerecht verdichtet werden muss. Zentrale Frage war dabei, wie man das perfekte Modell für die eigenen Bedürfnisse findet.
Zunächst wurden relevante Informationen über die Funktionsweise einer Rüttelplatte vermittelt. Auch die Vorteile einer reversierbaren Rüttelplatte haben wir hervorgehoben. Weiß man, für welche Aufgabengebiete die Rüttelplatte zukünftig hauptsächlich eingesetzt werden soll, ist die grobe Leistungsklasse mit dem entsprechend erzeugten Verdichtungsdruck auch schon identifiziert.
Der nächste Abschnitt beschäftigte sich mit sinnvollem Zubehör, welches bei keiner Rüttelplatte fehlen sollten. Insbesondere wurden hier die Gummimatte für Pflasterarbeiten sowie das Transportfahrwerk angesprochen. Bei größeren Modellen gewinnen darüber hinaus Verbreiterungen an Bedeutung. Alle drei Zusatzkomponenten werden das Arbeiten mit einer Rüttelplatte merklich angenehmer gestalten. Auf alle Fälle lohnt es sich, beim Kauf die Augen nach Komplettsets offenzuhalten. So hat man auf einem Schlag alles zusammen – und dabei auch noch Geld gespart!
Anschließend wurde dargelegt, dass es in den meisten Fällen besser ist, eine Rüttelplatte zu kaufen anstatt zu mieten. Dafür sprechen der günstige Anschaffungspreis sowie die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten einer Rüttelplatte.
Zu guter Letzt wurde die wichtige Frage beleuchtet, wie man unter den vielen angebotenen Rüttelplatten besonders zuverlässige und qualitativ hochwertige Modelle erkennen kann. Da eine Rüttelplatte im Laufe ihres Produktlebens einigen Strapazen ausgesetzt sein wird, sind Langlebigkeit und Robustheit das A und O. Hier sind wichtige Indizien das GS-Siegel oder die erfolgreiche Zertifizierung seitens des TÜV Rheinland. Außerdem lohnt es sich, diejenigen Rüttelplatten, die über Awards von einschlägigen Heimwerker-Magazinen verfügen, bei der Kaufentscheidung besonders zu berücksichtigen. Da die Testredakteure bei diesen Praxistests unabhängig und authentisch arbeiten, wird auch der Käufer mit der Qualität und der Leistungsfähigkeit einer sehr gut benoteten Rüttelplatte mehr als zufrieden sein.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Ratgeber über Rüttelplatten ein solides Fundament an Vorwissen geschaffen zu haben, sodass Sie mit entsprechendem Knowhow und voller Tatendrang mit DENQBAR in Ihr nächstes Projekt starten können.